Der Zweite zu Gast beim Ersten: Der Vater aller Spitzenkämpfe, die Mutter aller 6-Punkte-Partien. Der EHC Wetzikon geht nach 60 Minuten als Sieger vom Eis und baut die Tabellenführung auf fünf Punkte aus.
Es ist ein Krimi. Zunächst sind es die Gäste, die besser ins Spiel finden und nach zwei Minuten eigentlich schon führen müssten: Livio Roner steht frei vor dem Tor, setzt den Puck aber nebens Gehäuse.
Besser macht es Peter Hürlimann, der in der 5. Minute Arosa-Witschi vernascht und den 1. Liga Schweizermeister in Front schiesst. Oh nein, denken sich die EHCW-Fans: Schlägt der Fluch wieder zu? Fast immer in dieser Saison verlieren die Wetziker das Spiel, wenn sie 1:0 in Führung gehen. Heute nicht.
Die Aroser zeigen ein flottes Konterspiel, gleichen aus (7.), können aber gegen Ende des Startdrittels eine doppelte Überzahl nicht ausnutzen. Yannik Peter hext.
Die ersten zehn Minuten des Mitteldrittels bieten Himmel und Hölle: Arosa hat nach 20 Sekunden das 2:1 auf dem Stock – im Gegenzug jubelt Eggimann (21.) für Wetzikon. Nicolas Marzan erhöht in doppelter Überzahl auf 3:1 (25.). Während sich das halbe Zürioberland noch in den Armen liegt, wird es plötzlich ganz dunkel: In zweieinhalb Minuten trifft Arosa dreimal nach Wetziker Eigenfehler und führt plötzlich. «In diesen Minuten haben wir uns wie die grössten Deppen benommen. So schlimm, wie wir Arosa zurück ins Spiel holen, unglaublich», schimpft EHCW-Headcoach Roger Keller.
Zum Glück weckt dieser Gegentor-Orgie alle wieder auf, Brandi schiesst in der 31. Minute das 4:4. Starkes Spitzenspiel jetzt: Auf Augenhöhe, hohes Tempo, ein fröhliches Hin und Her.
Wunderbare Fazite können wir ziehen:
- Der 1:0-Fluch ist besiegt. Wir können auch gewinnen, wenn wir in Führung gehen.
- Es gab keinen Torklau heute! Vielen Dank.
- Der Abstand zwischen Wetzikon (1.) und Arosa (2.) beträgt nun fünf Punkte.
Danke, Christian Merz, für die tollen Bilder: