Wetzikon holt drei Punkte in Widnau SG und Arosa verliert zeitgleich 0:3 in Herisau. Will heissen: Wir bauen die Tabellenführung auf vier Punkte aus. Dass wir uns kurz vor 20 Uhr alle in den Armen liegen, danach sieht es zunächst nicht aus: Der SC Rheintal trifft schon nach 18 Sekunden zum 1:0. Nino Marzan kann in der 4. Minute ausgleichen, aber die Gastgeber führen bei der ersten Sirene 2:1.
«Wir haben gesiegt, das ist das, was letztlich zählt. Aber wir kassierten drei unnötige Gegentore nach Eigenfehlern. Im Moment verteilen wir ganz grosszügig Weihnachtsgeschenke, das geht gar nicht. Wir spielen viel zu oft mit dem Feuer. Irgendwann geht dieses Risiko dann eben nicht mehr auf», sagt Headcoach Roger Keller.
Seine erste Pausenansprache nach dem 1:2-Rückstand ist würzig. «Ich habe an Stolz und Ehre appelliert und den Jungs gesagt, dass wir nicht ein Bein hochbinden können und glauben, das gehe dann schon irgendwie. Wir standen Spalier im ersten Drittel.» Seine Worte kommen beim Team an. Die Mannschaft zeigt Charakter, dominiert fortan die Ostschweizer: Laimbacher (23., 2:2), Buchmüller (24., 2:3) und Pons (34., 2:4) drehen das Spiel rabiat.
In der 46. Minute stellt Rykart auf 5:2 – die Messe ist gelesen, glauben die mitgereisten EHCW-Fans. «Wir haben in dieser Phase nicht so oft getroffen, wie wir hätten treffen können und prompt kassieren wir ein dummes Gegentor und alles wird nochmals heiss.» Rheintal nimmt nach dem Anschlusstreffer in der 56. Minute am Schluss den Goalie raus, drückt, aber bringt die Scheibe kein weiteres Mal an Neuenschwander vorbei. Wetzikon siegt 5:3.
Apropos Neuenschwander: Wie immer bewegte die Fans vor dem Spiel die Frage, ob nun Peter oder Neuenschwander im Tor stehen würde. Erneut kommt heute Neuenschwander zum Einsatz: «Wir hatten mit Odin schon am Mittwoch gewonnen und nach Absprache mit Goalie-Coach Marco Mani haben wir uns entschieden, ihn wieder zwischen die Pfosten zu stellen», so Keller.
Wer am Mittwoch in der 4. Cup-Qualirunde gegen Uzwil den Kasten hütet, weiss er noch nicht. «Wir entscheiden nach dem Training», sagt Keller. «Wir müssen gegen Uzwil in der Defensive stark stehen. Dieser Gegner kassiert wenig Tore, entsprechend können wir Gegentore vorne schlecht kompensieren. Wir müssen mit grosser Sicherheit und Bereitschaft in diese Partie gehen. Ich hoffe, dass uns dabei viele Fans unterstützen.»