14.11.18 | EHC Wetzikon – HC Prättigau-Herrschaft, 8:6 | 11. Runde
(Text von Sam Urech)

Wer gerne Tore bestaunt, wird diesen Abend so schnell nicht mehr vergessen. Wer eher auf superdisziplinierte Abwehrmanöver hofft, hat schon tollere Momente erlebt in seinem Leben. Wie auch Roger Keller: «Natürlich freut es mich, dass wir viele Tore erzielen konnten. Aber wir haben viel zu viele Gegentore kassiert. Wir müssen weiter intensiv an unserer Defensive arbeiten und besser werden.»

Ex-Wetziker Thöny schlägt nach 51 Sekunden zum ersten Mal zu und bringt die Gäste in Führung. Als Schneider (7.) und Brandi (12.) die Partie drehen, glauben viele der 362 Fans im Stadion, dass nun alles in gute Richtung gehe. Aber mit der Sirene nimmt der EHCW eine unnötige Strafe und frisst erneut kurz nach Drittel-Start einen Gegentreffer (20:25, 2:2). «Das kann doch nicht sein! Beim Puckeinwurf müssen wir schon volle Bereitschaft an den Tag legen und aggressiv mit Wille und Leidenschaft rein», so Keller.

Gianni Brandi wird am Kinn getroffen, muss genäht werden – ansonsten läufts fortan im Mittelabschnitt gut für die Wetziker: Nino Marzan (28.), Schenk (33.) und Kräutli (39.) bringen uns mit 5:2 sicher in Front. 

Aber eben, dieses Spiel ist eine Achterbahn der Gefühle, denn ein Doppelschlag der Bündner (45., 5:3 und 46., 5:4) holt die Spannung zurück. «Hervorragend, wie effizient die Prättigauer ihre Chancen verwertet haben. Wir wollten derweil den Vorsprung verwalten und bringen so den Gegner wieder ins Spiel», analysiert Keller.

Auch wenn hinten nicht alles passt – vorne läufts rund: Rykart erhöht in der 48. Minute auf 6:4. Brechen jetzt die Gäste ein? Pustekuchen. In der 56. Minute folgt das 6:5, wieder müssen wir zittern. Das gleiche Spiel nochmals: Schenk erlöst (57., 7:5), Prättigau verkürzt (59., 7:6). Die endgültige Errettung kommt erst 25 Sekunden vor Schluss mit dem Empty-Netter von Hürlimann zum 8:6. Wir ziehen damit wieder an Arosa vorbei und grüssen von ganz oben.