23.02.19 | EHC Wetzikon – SC Herisau 4:1 | Halbfinal-Serie, Spiel 1 (Stand 1:0, Best-of-Five)
Von Sam Urech und Rico Wirth
So haben wir uns das vorgestellt: Der EHCW ist von der ersten Sekunde an hellwach, spielt Herisau gleich an die Wand, führt nach vier Minuten 2:0 und zeigt Spielfreude, Witz, Begeisterung und Feuer. «Wir agierten fokussiert und konzentriert und haben sofort die Tore geschossen, das hat mir sehr gut gefallen», sagt Headcoach Roger Keller.
Nicht wenige der 617 Fans in der KEB hätten Herisau nach dem Frauenfeld-Bashing (Serie 3:0 gewonnen) mit mehr Selbstvertrauen und Euphorie erwartet – zu Beginn ist heute aber nicht viel davon zu sehen, was Frauenfeld derart in Verlegung bringen konnte.
Als Brandi in der 24. Minute auf 4:0 stellt, ist der Sieg eingetütet. In der Folge wirds hässlich: Eine Strafe jagt die andere. Zweimal sitzen vier (!) Wetziker gleichzeitig in der Kühlbox. «Vielleicht sollten wir die Strafbank vergrössern», meint Keller. Insgesamt werden 84 Strafminuten ausgesprochen.
«Ich will eigentlich die Schiri-Leistung nicht kommentieren, wir müssen damit leben», sagt Keller zuerst. Und betont dann doch: «Ja, die Leistung der Refs war nicht zu hundert Prozent playoffwürdig, aber eben: wir dürfen nur auf uns schauen. Kompliment an meine Mannschaft, die heute erfolgreich ein langes Boxplay-Training absolvierte.»
Die vielen Strafen rauben dem Spiel den Rhythmus. Wetzikon muss andauernd in Unterzahl auskommen, nimmt im Spiel nach vorne den Fuss vom Gas, spart Kräfte und bringt den Sieg locker über die Zeit. Am Dienstag gehts in Herisau weiter – zwei Siege fehlen uns bis zur Final-Quali.